22.09.2009

7 Filmdatenbanken - Ein Zwischenbericht

In den letzten drei Wochen haben wir sieben verschiedene Filmdatenbank-Werkzeuge intensiv analysiert. Mit einigen Entwicklern haben wir Rücksprache gehalten und den einen oder anderen Fakt korrigiert.



In unserer Filmdatenbankliste befinden sich noch mehr als 20 zu analysierende Programme und das Blog droht bereits jetzt unübersichtlich zu werden. Ein einfacher Vergleich der verschiedenen Funktionen wäre nicht geeignet, da die Werkzeuge einfach zu unterschiedlich sind. Daher werden wir heute versuchen einen kleinen Überblick der bisher untersuchten Programme zu liefern. Dabei berücksichtigen wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Zielgruppen und Trends.

Betriebssysteme
Zunächst einmal muss das Werkzeug natürlich auf dem bevorzugten Betriebssystemen lauffähig sein. Alle hier vorgestellten Tools laufen auf Microsoft Betriebssystemen ab Windows XP.

Für Mac Nutzer kommen nur XBMC, Movie Collector und noch nicht vorgestellte plattformunabhängige Programme in Frage. Auf Linux lässt sich XBMC ebenfalls einsetzen. Daneben bietet nur die MyMDb eine Linux Version an.

Für Windows Nutzer stehen also alle Türen offen.

Anschaffungskosten
Ein wichtiges Entscheidungskriterium für oder gegen eine spezielle Filmverwaltung ist der Preis.
Ant Movie Catalog, MyMDb und XBMC werden kostenlos von einer sehr engagierten Community oder einzelnen Programmierern bereitgestellt.

Wer mehr Wert auf Support und eine kontinuierliche Weiterentwicklung legt, ist mit den bezahlten Tools wie All My Movies, CATVids, eXtreme Movie Manager oder Movie Collector besser bedient.
Es lassen sich alle vorgestellten Tools kostenlos testen.

Datenabgleich mit Internet
Mit jedem der Werkzeuge die wir vorgestellt haben, lassen sich die Details eines Filmes mit dem Internet abgleichen. Die genutze(n) Online-Filmdatenbank(en) sowie die abgefragten Filmdaten unterscheiden sich von Produkt zu Produkt.
  • Movie Collector bezieht seine Daten aus einer eigenen Datenbank, die von den Nutzern des Programmes gepflegt wird.
  • Die MyMDb ist fest mit der deutschen OFDb verdrahtet. Damit legt man sich zwar fest, erhält aber einen sehr schnellen Datenabgleich.
  • CATVids arbeitet ausschließlich mit der IMDb für Filmdaten und Amazon für Coverbilder zusammen.
  • Im XBMC ist eine Liste von sogenannten "Scrapern" hinterlegt, wobei sich für eine Suche immer nur jeweils ein "Scraper" für Filme, Serien und Dokumentationen auswählen lässt.
  • All My Movies arbeitet mit Plugins zur Recherche in diversen Datenbanken.
  • Der Ant Movie Catalog und der eXtreme Movie Manager stellen eine Skriptsprache für die Beschaffung von Filmdaten bereit und bieten somit maximale Flexibilität.

Dateneingabe und Zielgruppen
Die im Blog vorgestellten Werkzeuge unterscheiden sich teilweise sehr stark in den Möglichkeiten der Erstellung und Wartung der heimischen Filmdatenbank.

Das XBMC setzt ausschließlich auf den automatisierten Scan von Verzeichnissen auf lokalen Datenträgern oder im Netzwerk. Der Nutzer hat nach der Angabe der Suchquelle keine Eingriffsmöglichkeiten mehr und kann sich ganz auf das Suchen und Anschauen der erkannten Filme konzentrieren.

Ganz anders läuft es bei CATVids. Hier kann der Nutzer die Daten der Filme mit eigenen Kommentaren und Datenfeldern pflegen. Dafür bekommt er die Gewissheit, dass genau die gewünschten Daten gespeichert werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Katalogisierung von Videobändern und DVD-Boxen. Filme auf der Festplatte sind eher Ergänzungen als der Dreh- und Angelpunkt der Filmdatenbank.

Alle anderen Programme gliedern sich von der Bedienbarkeit und Detailgrad der Datenerfassung zwischen XBMC und CATVids an.

Persönliche Daten
Neben den Film- und Serieneigenschaften wird es dem Benutzer in den Werkzeugen auch erlaubt persönliche Daten an den Filmen zu hinterlegen; z.B. Bewertung und Gesehen/Ungesehen. Daten für eine Bewertung werden Großteils aus der verwendeten Online-Filmdatenbank bezogen.

Leider mussten wir feststellen, dass die meisten Werkzeuge nur einen Benutzer je Datenbank zulassen, außer XBMC. Die Konsequenz daraus ist, dass mehrere Personen ihre Vorlieben und Erfahrungen nicht in einer Datenbank verwalten können. Insbesondere nicht den Zustand: Gesehen.

Einige der Programme (z.B. Movie Collector und All my Movies) werden damit beworben auch mit Serien umgehen zu können. Unserer Meinung nach leider nicht konsequent genug. Bis auf CATVids war es in keiner Filmdatenbank möglich persönliche Daten für Serien zu hinterlegen.

Trends
Zukünftige Werkzeuge werden den Benutzer noch mehr bei der Identifikation und Beschaffung von Filminformationen unterstützen. Das Erkennen eines Films an Hand eines Barcodes via Barcode-Scanner ist nur der Anfang. Leider steht nicht immer ein Barcode-Scanner zur Verfügung.

Im Zeitalter von "Smart Phones" verfügt nahezu jeder Nutzer über eine Kamera. Mittlerweile gibt es Programme, die einen Barcode optisch via Kamera erkennen und sogar das entsprechende Produkt im Internet ausfindig machen. Z.B. kann man mit "My Collection" (verfügbar im Android Market) optisch Barcodes von Büchern und CD/DVDs scannen und verwalten.

Die Firma snaptell geht einen Schritt weiter. Für Android-Telefone und Apples iPhone wird ein kleines Werkzeug angeboten, dass Produkte an Hand von Fotos erkennt und im Internet nachschlägt. Z.B. haben wir das Cover der DVD "Die fabelhafte Welt der Amelie" fotografiert und via snaptell erkennen lassen.

Es bleibt abzuwarten in welchem Umfang zukünftige Filmdatenbanken von innovativen Erkennungstechnologien Gebrauch machen.


Links DVD "Die fabelhafte Welt der Amelie", rechts Suchresultate von snaptell

Fazit
Alles in allem sind die meisten Filmverwaltungen sehr datenbanklastig und fühlen sich dadurch mehr wie ein Wartungstool für Datenbanken an. Dadurch eignen sich die meisten Programme eher für Sammler, die gern viel Zeit damit verbringen ihre Filmliste zu warten. Der Gelegenheitsnutzer, der eher daran interessiert ist schnell einen passenden Film zum Anschauen zu finden bleibt auf der Strecke. Eine Ausnahme bildet XBMC.

Wir haben bei der Analyse viel Spaß gehabt und viel gelernt. Es gibt sehr vielversprechende Ansätze. Die ultimative anwenderfreundliche Filmdatenbank konnten wir bisher aber noch nicht ausfindig machen.

Wir bleiben am Ball.
Delicious Mister Wong

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Irgendwie ist man nach dem Lesen des Berichtes genau so schlau wie vorher. Wichtige Programme wie der Marktführer DVD-Profiler fehlen bislang in den Besprechungen - ein Zwischenfazit ist daher ziemlich sinnlos. Die bisher besprochenen Programme sind eher oberflächlich getestet worden, so bietet z.B. der extreme Movie Manager anders als hier behauptet umfangreiche Möglichkeiten der Serienverwaltung auch von persönlichen Daten. Auch das Zwischenfazit erscheint mir wenig geistreich. Natürlich richten sich solche Programme an Sammler mit umfangreichen Filmbeständen. Für Gelegenheitsnutzer mit kleiner Sammlung sind diese ziemlich sinnlos - für die ist der Gang zum DVD-oder Video-Regal schneller und zielführender.

Andreas Reischuck hat gesagt…

Für uns selbst war das Zwischenfazit auch sehr unbefriedigend. Wir gingen eigentlich davon aus, schnell eine Software als Favoriten zu finden. Mit der Analyse der Tools wurde uns aber klar, daß die Materie nicht so einfach zu erfassen ist. Dieses haben wir in unserem Zwischenbericht auch dargestellt.

In unserem nächsten Artikel werden wir versuchen unsere Ansprüche an ein perfektes Tool deutlicher herauszustellen. Damit dürfte es dann auch einfacher werden vorhandene Tools daran zu messen.

Anonym hat gesagt…

Hi, ich verfolge das Blog sehr aufmerksam und kann dem 1. Kommentar nicht zustimmen. Ich glaube du musst dich verlesen haben. Die Blogautoren treffen doch gar keine Aussage dazu wie umfangreich die Serienverwaltung im extreme Movie Manager ist. Oder wo hast du das gelesen?
Ja und das Zwischenfazit... hm stimmt schon, das ist ein wenig gummihaltig. Aber haben sie ja auch geschrieben... naja... ich bin weiter dran

Cineast hat gesagt…

@Anonym
Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
"Einige der Programme (z.B. Movie Collector und All my Movies) werden damit beworben auch mit Serien umgehen zu können. Unserer Meinung nach leider nicht konsequent genug. Bis auf CATVids war es in keiner Filmdatenbank möglich persönliche Daten für Serien zu hinterlegen."

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